Mein ETF-Weltportfolio

Hin und wieder werde ich gefragt, wie mein „Do-it-yourself“ (DIY) Weltportfolio aufgebaut ist und in welche ETF ich investiere. Daraus möchte ich kein Geheimnis machen und veröffentliche deshalb hier die Zusammensetzung und die nach und nach vorgenommenen Anpassungen. Nachfolgend sind die 4 wesentlichen Anpassungsphasen meines ETF-Portfolios aufgelisted, die im weiteren Verlauf weiter beschrieben werden:

  1. Zufalls-ETF-Portfolio (ab 02.11.2015)
  2. DIY-Weltportfolio mit Rohstoffe – 9 ETFs (ab 29.03.2016, bzw. 15.08.2016)
  3. Robo-Advisor-Weltportfolio (ab 31.05.2017)
  4. DIY-Weltportfolio – 3 ETFs (ab 09.06.2020)

1. Zufalls-ETF-Portfolio

Als ich mit dem passiven Investieren mit ETF begann (02.11.2015), da hatte ich keine Ahnung vom Weltportfolio oder von Asset Allocation. Mir war nur klar, ETF sind eine transparente, offensichtlich sehr günstige Möglichkeit zur Diversifikation und zudem von der Kostenseite sehr attraktiv. Also begann ich in die ETF zu investieren, die mir damals am besten gefallen hatten. Kurz, ohne spezielles Hintergrundwissen gepickte ETF. Dabei viel meine Wahl auf folgende ETF:

  • iShares STOXX gl. Sel. Div. 100 (A0F5UH)
  • iShares MSCI World min. Vol. (A1KB2D)
  • ComStage NASDAQ 100 (ETF011)
  • ComStage F.A.Z. (ETF006)
  • SPDR S&P euro Div. aristocrats (A1JT1B)

2. DIY-Weltportfolio mit Rohstoffe – 9 ETFs

Mit zunehmendem Aufbau an Wissen, durch in erster Linie das Buch Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs von Gerd Kommer*, wurde mir klar, dass mein bisheriges Portfolio nur suboptimal war. Es waren viele nicht breite ETF enthalten, Emerging Markets und Small Cap fehlten gänzlich.

Nach einer gründlichen Bestandsaufnahme, das heißt einem Vergleich zwischen meinem Portfolio und dem Weltportfolio, ergänzte ich einige ETF und führte mein erstes Rebalancing durch, um eine ähnliche Asset Allocation wie im Aktienteil des Weltportfolios zu erreichen. Das bedeutet folgende ETF kamen dazu:

  • ab 29.03.2016 SPDR MSCI World Small Cap (A1W56P)
  • ab 01.04.2016 iShares Core MSCI Emerging Markets IMI (A111X9)
  • ab 15.04.2016 iShares Core S&P 500 (A0YEDG)
  • ab 15.08.2016 ComStage CB Commodity ex-Agr (ETF090) = Rohstoffe

Das Ergebnis sieht man in der nachfolgenden Übersicht, bzw. Tabelle. Mit Sicherheit habe ich dadurch auf etwas Diversifikation im Vergleich zum Weltportfolio verzichtet, was ich jedoch rüberbringen möchte ist, dass man auch ein bestehendes Portfolio zu einem Weltportfolio umbauen kann. Die „komplette Welt“ (Anlageuniversum) ist abgedeckt, das heißt:

ETF-Auswahl

Performance

  • Seit 01.11.2015
  • Rebalancing zuletzt 27.11.2018
  • Angefallene Gebühren sind berücksichtigt
  • Steuern sind nicht berücksichtigt
Performance meines ETF-Portfolios 03.06.2018

Für die Berechnungen und die Erstellung des Diagramms wurde Portfolio Performance verwendet

Übersicht der Indizes

F.A.Z. Index

Der F.A.Z. Index (WKN: 846902, ISIN: DE0008469024) bildet die Wertentwicklung der 100 bedeutendsten Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland und Notierung an der Deutschen Börse ab.

Gewichtet wird nach Marktkapitalisierung, wobei das Maximalgewicht einer einzelnen Aktie auf 10% begrenzt ist. Der F.A.Z. Index ist ein Kursindex, das bedeutet Bardividenden fließen nicht in die Indexberechnung mit ein. Der F.A.Z. Index wurde 1961 von der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ins Leben gerufen. Website des Indexbetreibers

NASDAQ 100

Der NASDAQ 100 Index (WKN: A0AE1X, ISIN: US6311011026) bildet seit 1985 die Wertentwicklung der 100 größten, an der NASDAQ gelisteten, Unternehmen nach Marktkapitalisierung ab.

Finanzwerte, sowie Investmentgesellschaften sind nicht enthalten. Auch der NASDAQ 100 Index ist ein Kursindex. Website des Indexbetreibers

STOXX Global Select Dividend 100

Der STOXX Global Select Dividend 100 Index (WKN: A0SNHJ, ISIN: US26063V1180) bildet die Wertentwicklung von 100 dividendenstarken Unternehmen aus dem STOXX Global 1800 Index ab.

Es sind je 40 Unternehmen aus Nord-Amerika (STOXX North America Select Dividend 40 Index), 30 aus Europa (STOXX Europe Select Dividend 30 Index) und 30 aus dem Raum Asien-Pazifik (STOXX Asia/Pacific Select Dividend 30 Index) enthalten.

Die Gewichtung erfolgt nach Nettodividendenertrag, wobei die Gewichtung eines Unternehmens 10% nicht überschreiten darf. Weitere Kriterien sind gleichbleibende oder steigende Dividendenzahlungen innerhalb 4 der letzten 5 Jahre, eine Ausschüttungsquote von maximal 60% (80% für die Region Asien-Pazifik) und gewisse Kriterien bezüglich Handelsvolumen.

Mehr im Index SpotLight STOXX Global Select Dividend 100.

S&P Euro Dividend Aristocrats

Der ETF bildet hier den S&P Euro High Yield Dividend Aristocrats Index ab. In diesem Index sind Unternehmen aus der Eurozone, die auch im S&P Europe BMI enthalten sind und kontinuierlich hohe Dividendenzahlungen hatten, enthalten. Kontinuierlich hohe Dividendenzahlungen bedeutet: innerhalb der letzten 10 Jahre entweder steigende oder gleichbleibende Dividendenzahlungen.

Es gibt noch zusätzliche Kriterien was die Höhe der Marktkapitalisierung (>1 Milliarde US$), des täglichen Handelsvolumens (>4 Millionen US$) und der Dividendenrendite (maximal 10%) betrifft.

Mehr im Index SpotLight S&P Euro Dividend Aristocrats.

S&P 500

Der S&P 500 Index enthält die 500 führenden Unternehmen aus den U.S.A. und deckt ungefähr 80% der dort verfügbaren Marktkapitalisierung ab. Voraussetzungen für Unternehmen sind eine Marktkapitalisierung von mehr als 5,3 Milliarden US$ und mehr als 50% der Aktien müssen sich im freien Handel befinden.

Des Weiteren gibt es Bedingungen an die Profitabilität des Unternehmens und Handelbarkeit der Aktien. Website des Indexbetreibers

MSCI World Minimum Volatility

Der MSCI World Minimum Volatility Index verfolgt eine Strategie zur Reduzierung der Volatilität. Er setzt sich zusammen aus ungefähr 292 Unternehmen aus dem MSCI World, der wiederum ungefähr 1645 Unternehmen enthält. Somit investiert er in Large und Mid Cap, in Märkte von 23 entwickelten Ländern.

Was genau Minimum Volatility bedeutet und wie es exakt funktioniert, wird im Index SpotLight MSCI World Minimum Volatility beschrieben.

Wer sich ein detaillierteres Bild vom MSCI World Minimum Volatility und den darin enthaltenen Werten machen möchte, kann gerne die hier verlinkte Excel-Datei (Stand 25.01.2021) verwenden. Einfach den Investitionsbetrag in Zelle D1 eintragen und die entsprechenden Werte pro Firma werden berechnet.

MSCI World Small Cap

Der MSCI World Small Cap Index bildet die Wertentwicklung von Small Cap von entwickelten Märkten aus 23 Ländern ab. Mit 4333 Werten deckt dieser ungefähr 14% der freien Marktkapitalisierung in jedem dieser Länder ab.

Mehr Infos im Index SpotLight MSCI World Small Cap.

MSCI Emerging Markets IMI

Der MSCI Emerging Markets IMI enthält Large, Mid und Small Cap von Emerging Markets aus 23 Ländern. Mit 2743 Werten deckt dieser ungefähr 99% der freien Marktkapitalisierung in jedem dieser Länder ab.

Mehr Infos im Index SpotLight MSCI Emerging Markets IMI.

Wer sich ein detaillierteres Bild vom MSCI Emerging Markets IMI und den darin enthaltenen Werten machen möchte, kann gerne die hier verlinkte Excel-Datei (Stand 25.01.2021) verwenden. Einfach den Investitionsbetrag in Zelle D1 eintragen und die entsprechenden Werte pro Firma werden berechnet.

Commerzbank Commodity ex-Agriculture EW Index TR

Hierbei handelt es sich um einen ETF, der einen breit diversifizierten Rohstoff-Futures-Index abbildet.

Mehr Details über diesen Index und das Thema „Investieren in Rohstoffe“ gibt es im Beitrag Rohstoff-ETF zur Diversifikation.

3. Robo-Advisor-Weltportfolio

Im Mai 2017 begann ich parallel mit einer Investition bei growney mit 12.000€ Einmalinvestition in ein grow100 Portfolio und seitdem habe ich kontinuierlich monatlich 1.000€, zwischendurch auch mal 2000€ monatlich, in einen Sparplan investiert.

Meine Investition bei growney

Die absolute Wertschwankung bewegte sich seitdem zwischen -10.097€ (23.03.2020) und knapp +10.529€ (19.02.2020). In diesem sehr kurzen Zeitraum ist nichts unerwartetes passiert, wie beispielsweise bei Einzelaktien, das Depot schwankt und wächst kontinuierlich. Ein Crash (-30% bis -70%) kann jederzeit passieren, wie im März diesen Jahres (2020). Auf eine derartige Situation sollte man sich gedanklich alle ca. 10 Jahre einstellen.

Was spricht für eine Investition bei growney?

Meiner Meinung nach hat growney das beste passive ETF-Portfolio von allen Anbietern, welches dem Weltportfolio von Gerd Kommer am ähnlichsten ist und das zu attraktiven Konditionen.

Grundsätzlich spricht folgendes für einen Robo Advisor:

  • Stabile Konditionen, das heißt keine sich jährlich ändernde Konditionen für ETF-Sparpläne wie bei Online Direktbanken oder Brokern (meiner Meinung nach einer der wichtigsten Punkte)
  • Rebalancing automatisiert (weniger Aufwand)
  • Bei Fondsverschmelzungen/-auflösungen werden automatisch Korrekturmaßnahmen eingeleitet (Auswahl geeigneter Ersatz-ETFs und Umschichtung)
  • „Faire Kosten“, wobei das jeder selbst entscheiden muss

Natürlich habe ich vorher sämtliche Anbieter intensiv verglichen: Hier geht’s zum Vergleich

09.06.2020 hatte ich mich dann aus Kostengründen dazu entschieden meine growney Investition in mein DIY-Weltportfolio umzuschichten. Dabei habe ich die Gelegenheit genutzt und dieses, getreu nach dem Motto „keep it simple“, von 9 ETF auf 3 ETF reduziert. Der Verkauf bei growney hatte keine zusätzlichen Kosten verursacht und die Kapitalertragssteuer war wegen des Einbruchs im März 2020 sehr überschaubar.

4. DIY-Weltportfolio – 3 ETFs

Seit 09.06.2020 bespare ich nur noch 3 ETFs. Restbestände der alten ETFs werden nach und nach umgeschichtet.

Somit besteht mein derzeitiges Weltportfolio aus folgenden 3 ETF:

  • 45% iShares MSCI World min. Vol. (A1KB2D)
  • 25% iShares MSCI World Small Cap (A2DWBY)
  • 30% iShares Core MSCI Emerging Markets IMI (A111X9)

Meine Sparpläne für die ETFs von iShares habe ich über Trade Republic laufen.

Folgende weitere Varianten eines Weltportfolios gäbe es auch:

In diesem Sinne,
finanztechnische Grüße,
euer Finanz-Ingenieur

10 Kommentare zu „Mein ETF-Weltportfolio

  1. Hast Du mal zum Vergleich den gleichen Zeitraum mit einem ETF auf den ACWI oder den ACWI IMI angeschaut, ob sich er Weltportfolio-Aufwand überhaupt lohnt. Ein kurzer Blick auf justETF läßt mich vermuten, dass ein simpler Sparplan auf den SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF eine bessere Performance bei deutlich geringerem Zeitaufwand plus geringeren Kosten (wenn z.B. via ING-DiBa gekauft) gemacht hätte. Weiterhin hat der in den letzten Jahren eine durchschnitliche Tracking Difference von -0,52% gehabt, was seine geringfügig höhere TER von 0,4% gegenüber Deinem Weltportfolio mehr als kompensiert.

    • Hallo Daniel,

      vielen Dank für deinen Kommentar mit absolut sinnvollen Überlegungen (geht es nicht einfacher, günstiger und besser?). Dazu habe ich spontan folgende Gedanken:

      • Die myStocks Performanceangabe legt meine in 2016 betragsmäßig sehr unregelmäßigen Sparplanausführungen zugrunde und verzerrt somit den Vergleich. Man müsste beide Ansätze mit gleichen Sparplanausführungen „backtesten“. Meine Annahme wäre, in diesem extrem kurzen Betrachtungszeitraum (circa 1 Jahr), eine sehr ähnliche Performance wie bei einem MSCI World ACWI IMI zu erhalten.
      • Bei der Übergewichtung Small Caps und Emerging Markets rechne ich damit, dass sich dies erst über Size- und Political Risk Premium langfristig (10-15 Jahre und mehr) auszahlt.
      • Ein Rebalancing Bonus wird sich zudem erst wesentlich später positiv bemerkbar machen.
      • Auch ist das Weltportfolio nach einem BIP-Ansatz und ist nicht nach Marktkapitalisierung gewichtet.
      • AuM ist beim SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF mit circa 50 Mio € relativ gering im Vergleich zum average AuM meiner ETFs.
      • SPDR MSCI ACWI IMI UCITS ETF ist bei ING-DiBa leider nicht sparplanfähig. Könnte man dann nur kostenlos über den Direkthandel kaufen (aber nicht verkaufen).

      Deine Frage lässt sich somit nicht so einfach beantworten. Das Portfolio unter myStocks ist nicht unbedingt zum Nachbauen gedacht, da der Aufwand relativ groß ist. Es ist eher ein Beispiel, wie man aus einem bestehenden ETF-Portfio ein Weltportfolio nachträglich zusammenstellen kann. Ähnliche Ansätze wie deinen (Weltportfolio 1-ETF-Lösung) habe ich in Weltportfolio mit ETF ja, nur wie anfangen? beschrieben. Dort gibt es auch interessante Kommentare zu diesem Thema.

      Unterm Strich rechne ich beim Weltportfolio mit einer langfristig besseren Rendite. Eventuell helfen diese Hinweise weiter.

      Viele Grüße
      Martin

  2. Schau Dir mal die sehr umfangreichen Performancevergleiche der unterschiedlichen Portfoliostrategien und marktbreiten Indizes unter https://www.wertpapier-forum.de/topic/44319-benchmark/ an. Da kann man sehen, wie die unterschiedliche Gewichtung einzelner Regionen nicht zu einer Mehrrendite führt gegenüber einem marktbreiten Index.

    Bei Emerging Markets sehe ich momentan einfach zu hohe politische Risiken wie zum Beispiel Brasilien, Russland oder Venezuela aktuell zeigen sowie die bei dem steigenden Verschuldungsgrad in Dollar drohende Gefahr eines Währungs-, Zins- und Einkommensschocks, wenn der Dollar durch steigende Zinsen in den USA an Wert gewinnt. Sie dazu z.B. https://www.absolut-research.de/news/detail/n/us-dollar-aufwertung-stellt-risiko-fuer-emerging-markets-debt-dar/ und https://www.bloomberg.com/gadfly/articles/2016-11-18/emerging-market-borrowers-have-a-big-dollar-problem

    • Dass die Gewichtung einzelner Regionen (BIP-Gewichtung) in deinem 1. Link, in den jeweiligen Betrachtungszeiträumen, nicht zu einer Mehrrendite gegenüber einem marktbreiten Index (Gewichtung nach Marktkapitalisierung) führte, mag stimmen.

      BIP-Gewichtung brachte im Zeitraum 1970 bis 2014 (45 Jahre) 0,9% mehr Rendite p.a. gegenüber einer Gewichtung nach Marktkapitalisierung, bei leicht höherem Risiko und leicht besserem Sharpe Ratio.
      (Quelle: 4. aktualisierte Auflage, Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs von Gerd Kommer*, Seite 251 und 252)

      Gründe:

      • Bei BIP sind Japan geringer und Emerging Markets höher gewichtet
      • Rebalancing Bonus (vermutlich)
      • Mehr Small-Caps bei BIP

      Ein weiterer Gedanke bei BIP könnte eine Abmilderung von Blasenbildungen einzelner Länder oder Regionen sein. Als Nachteil stehen Mehrkosten für Rebalancing im Raum, wenn nicht „fresh-money rebalancing“ betrieben wird, d.h. über Einmalinvests oder Sparratenanpassung schlechter performende Teile nachgekauft werden.

      Was Emerging Markets angeht, deshalb heisst es Political Risk Premium, entweder man ist bereit es zu tragen, oder nicht. Das Währungsthema geht für mich in die Richtung Market Timing, bzw. Spekulation. Das versuche ich bei meinen Investitionsentscheidungen zu vermeiden. Hier setze ich auf einen entsprechend langen Anlagehorizont. Angenommen Emerging Markets performen 3 bis 7 Jahre schlechter als der MSCI World, das heißt ich kaufe günstig ein und nehme später jeden Tag des Anstiegs mit, den andere mit Market Timing verpassen. Aus meiner Sicht überwiegen die Vorteile (Chancen und Möglichkeiten) einer BIP-Gewichtung.

      Es ist aber sehr gut, dass wir uns „nur“ über ein Paar mögliche % Überrendite unterhalten. Damit möchte ich sagen, dass man mit einem Sparplan auf einen MSCI World ACWI (IMI) ETF bereits vieles richtig macht und viele Fehler vermieden hat.

  3. Hallo Martin,
    wie stehst Du zu den neuen Besteuerungen ab diesem Jahr für die ETFs? Hat das Auswirkungen auf Dein ETF-Portfolio? Die Steuerstundung ist damit ja durchaus reduziert.
    Ich habe so das Gefühl, dass die Politik auf Druck der Lobby etwas gegen die Passivinvestoren machen möchte damit die wieder weich geklopft werden…ich bin allerdings aufgrund des noch nicht ausgeschöpften Steuerfreibetrags nur noch auf ausschüttenden ETFs unterwegs bis das Ziel erreicht ist. Danach geht es mit Einzelaktien weiter, dort habe ich meinen Stundungseffekt und der Staat ist außen vor bis ich verkaufe.
    Es grüßt
    Nils

    • Hallo Nils,
      da ich bei meinem ETF-Portfolio steuerliche Aspekte vernachlässigt habe, halten sich die Auswirkungen sehr in Grenzen. Die Reform bringt aus meiner Sicht Vor- und Nachteile. Zum einen fällt der Steuerstundungseffekt für thesaurierende synthetische ETFs weg (haben bei mir nur einen geringen Anteil ), auf der anderen Seite werden ausländische ETFs zukünftig den inländischen ETFs steuerlich gleichgestellt. Dadurch entfällt eine Menge Dokumentationsaufwand und somit die Gefahr einer Doppelbesteuerung. Durch die jährliche Besteuerung über die Vorabpauschale dürften auch einige Anleger die Steuerfreibeträge besser ausnutzen können.
      Hier noch ein Link mit mehr Details zur Investmentsteuerreform 2018: BVI informiert: Die neuen Steuerregeln für Investmentfonds
      Viele Grüße
      Martin
      PS: Meine Antwort basiert natürlich nur auf meinem angelesenen Steuerhalbwissen und stellt keine Steuerberatung dar 😉

    • Hallo Hans,
      habe die „automatische Wiederanlage“ von ETF-Ausschüttungen zuletzt im April 2017 genutzt. Die Ausschüttung wird zuerst dem Verrechnungskonto gutgeschrieben und danach für eine, automatisch generierte, einmalige, Art „ETF-Sparplanausführung“ wieder belastet. Die Ausführungen haben immer gut funktioniert und sind sehr bequem. Die Ausschüttung sollte steuerlich wie alle anderen Ausschüttungen ohne automatische Wiederanlage auch behandelt werden. Für eine detailliertere Auskunft zur steuerlichen Behandlung müsstest du dich evtl. an flatex direkt und oder an einen Steuerberater wenden.
      VG Martin

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