ZW-Formel Excel: Ideal geeignet als ETF-Sparplanrechner

Mit der ZW-Formel von Excel lässt sich spielend leicht ein sehr flexibler Sparplanrechner umsetzen, der sogar den Zinseszinseffekt mit berücksichtigt.

Es müssen lediglich ein paar Annahmen wie, erwartete Rendite, Inflation, Anlagehorizont und Sparrate getroffen werden.

Bitte auch die Kommentare ganz unten durchlesen, da diese hilfreiche Anpassungsbeschreibungen und Hinweise enthalten.

Wie ist die ZW-Formel aufgebaut?

Der Aufbau der ZW-Formel ist relativ einfach. Für die Nutzung als Sparplanrechner, habe ich einige Anpassungen vorgenommen. Diese Anpassungen ermöglichen die Eingabe der Informationen im gewohnten Format (Rendite in % pro Jahr,…).

Aufbau

Excel ZW-Formel Aufbau

Eingabegrößen

[Rendite, %/Jahr] /12
Die erwartete (nicht garantierte 🙂 ) Rendite in % pro Jahr. Diese wird durch 12 dividiert, da die ZW-Formel eine Eingabe in Monaten haben möchte. Hier kann auch die Inflation berücksichtigt werden, indem ich die Formel wie folgt anpasse: ([Rendite %/Jahr] – [Inflation %/Jahr]) /12

[Anlagehorizont, Jahre] *12
Der Anlagehorizont in Jahren. Dieser wird mit 12 multipliziert, da die ZW-Formel eine Eingabe in Monaten haben möchte.

-1* [Sparrate, €/Monat]
Die monatliche Sparrate in € pro Monat. Diese wird mit -1 multipliziert, da die ZW-Formel das so haben möchte, um ein korrektes Ergebnis zu liefern.

ETF-Sparplanrechner Schritt-für-Schritt

Die Nutzung der ZW-Formel für einen Sparplanrechner wird nachfolgend, Schritt-für-Schritt, anhand eines konkreten Beispiels umgesetzt.

Beispiel 50€ Sparplan

Angenommen, ich möchte für mein Kind einen Sparplan über 18 Jahre zu monatlich 50€ einrichten und wissen, mit welchem Endwert ich circa rechnen kann. Dabei soll der Zinseszins, die von mir erwartete Rendite und die erwartete Inflation auch berücksichtigt werden.

  1. Leeres Excel Blatt öffnen
  2. Eingabe der monatlichen Sparrate [€] in B1, hier 50€
  3. Eingabe der erwarteten jährlichen Rendite [%] in B2, hier 5%
  4. Eingabe der erwarteten jährlichen Inflation [%] in B3, hier 2%
  5. Eingabe des Anlagehorizonts [Jahre] in B4, hier 18 Jahre
  6. Eingabe der ZW-Formel in B5:
    Excel ZW-Formel Beispiel Sparplanrechner
    Excel ZW-Formel Beispiel Sparplanrechner

Wichtig ist die korrekte Formatierung der Eingabezellen, speziell bei der Eingabe von Rendite und Inflation in %.

Wenn man Rendite und Inflation jeweils mit 0% befüllt, liefert die Formel einen Endwert, der dem eingezahlten Sparbetrag entspricht. Bei meinen Berechnungen gehe ich stets konservativ vor und rechne mit 5% erwarteter Rendite, bei 2% erwarteter Inflation.

19 Kommentare zu „ZW-Formel Excel: Ideal geeignet als ETF-Sparplanrechner

  1. Danke für den Artikel,
    das ist eine schöne Rechenspielerei, die einen auch motiviert, eine höhere Sparrate zu erreichen um die Zahl unten entsprechend höher werden zu lassen.
    Auch ich träume bei dem Zahlenspiel gerne von den höheren Renditen weil das Ergebis toll ablesen lässt. Das Leben und die Wirtschaft bzw auch der eigene Job schreibt aber meist seine eigenen Geschichten sodass man wirklich auch konservativ rechnen sollte um nicht enttäuscht zu werden.
    Interessant auch zu sehen wie das eigene Geld an Wert verliert wenn man es nur auf dem Konto liegen lassen würde (Inflation eingetragen aber kein Zins)…

    • Hallo Nils,
      danke für deinen Kommentar und den Hinweis mit der Inflation. Es freut mich, wenn der Beitrag hilfreich ist. Man bekommt mit der Formel spielerisch ein gutes Gefühl für den Zinseszinseffekt und die Inflation. Auch immer wieder überraschend finde ich die hohen Beträge, die nach einem Anlagehorizont von mehr als 10 Jahren, bei relativ kleinen monatlichen Sparraten zustande kommen.
      Viele Grüße
      Martin (Finanz-Ingenieur)

  2. Gutes und vor allem realistisches Rechenbeispiel, dass auch ein Laie nach kurzem Überlegen verstehen sollte 🙂 Ein 50€-Sparplan ist aus meiner Sicht immer der beste Einstieg, da das jeder hinbekommen sollte.

  3. Hallo vielen Dank für die gute Erläuterung.

    ETF’s haben zusätzlich noch Die Verwaltungsgebühr, die anteilig und monatlich von der Wertentwicklung abgezogen und direkt aus dem Fondsvermögen entnommen wird.

    Wie würde das denn in Excel aussehen?

  4. Hallo, danke für die Formel. Wie müsste ich die Formel ändern, wenn zu Anfang schon einen kleinen Betrag investieren möchte und auf diesem durch die Sparrate aufbauen möchte? Sprich, ich möchte beispielsweise zu Anfang 2000€ investieren und ab diesem Zeitpunkt eine Sparrate von 50€ nutzen?

    Vielen Dank!

  5. Hallo,

    vielen Dank für die Formel.

    was muss ich bei dieser formel hinzufügen um zum Beispiel eine Dynamik von 5% bei einem Banksparplan mit einzubeziehen

    also im 1. jahr 100€
    im 2. jahr dann 105€
    und im 3. dann 110,25€
    Damit ich es nicht einzeln ausrechnen muss, sondern die Formel das erledigt

  6. Hallo,
    das hilft mir wirklich weiter! Vielen lieben Dank das du das öffentlich und kostenlos weitergibst :).
    was ist denn wenn ich 8 Sparpläne laufen habe – sprich eine Asset Allocation? Ich hätte jetzt für jedes einzelne Asset das gerechnet, aber das stimmt dann nicht so ganz, oder?

    • Hallo Patricia,

      es freut mich, wenn der Inhalt hier hilfreich ist.

      Grundsätzlich muss man sagen, dass diese Formel nur ein sehr grobes „Schätzeisen“ ist. Das Ergebnis hängt maßgeblich von diversen Annahmen ab:

      • Monatliche Sparrate [€]: Kann man in der Regel recht gut einschätzen, sollte nicht zu hoch angesetzt werden, sondern realistisch sein.
      • Anlagehorizont [Jahre]: Sollte auch gut einschätzbar sein. Anlagehorizont und Sparrate sollte „durchhaltbar“ sein.
      • Erwartete jährlichen Inflation [%]: Ist nur ein Schätzwert, die Realität kann abweichen (siehe historische Inflationsentwicklung).
      • Erwartete jährlichen Rendite [%]: Es wird ein fixer Wert angenommen, Volatilität wird hier nicht berücksichtigt.

      Nachfolgende Renditeangaben beziehen sich auf das interaktive Kalkulations-Tool von growney*

      Damit soll man ein Gefühl dafür bekommen, welche Renditen bei einem weltweit diversifizierten ETF-Portfolio (hier 100% Aktien), für einen Sparplan und für eine Einmalanlage jeweils bei einer schwachen Wertentwicklung möglich sein könnten. Dabei beschränken wir uns bewusst nur auf die schwache Wertentwicklung pro Jahr und vergleichen diese mit eine der langfristig zu erwartenden, durchschnittlichen Wertentwicklung pro Jahr, aufgetragen über einen Anlagehorizont von 30 Jahren. Diese Betrachtung soll ein Gefühl für das Risiko vermitteln.

      Schwache Wertentwicklung 30 Jahre

      Zu deiner Frage: Ich denke, man kann es entweder für alle 8 Sparpläne einzeln rechnen, wenn die getroffenen Annahmen bzgl. Rendite unterschiedlich sind. Andernfalls könnte man auch alles zusammenfassen. Egal wie man es macht, die getroffenen Annahmen spielen eine enorme Rolle.

      Viele Grüße

  7. Hallo,
    erst einmal vielen Dank für die Formel. Sie hat mir sehr geholfen. Habe aber noch eine Frage.
    Wie genau kommt man auf diese Formel bzw. wie sieht sie in mathematischer Schreibweise aus? Habe schon herumgesucht aber nichts dazu gefunden.

    Grüße

    • Hallo Christian,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Die mathematische Schreibweise kann ich dir spontan nicht liefern, werde mich aber damit beschäftigen und auf dem Blog ergänzen.

      Damals hatte ich Gegenproben mit diversen Online-Rechnern gemacht und die Ergebnisse waren deckungsgleich.

      Falls jemand die Antwort kennt, gerne hier posten.

      Viele Grüße
      Martin

  8. Hallo,

    danke für den Beitrag. Super!

    Eine Frage habe ich noch. Es geht um den Ausgabeaufschlag. Wie rechne ich diesen mit in die Formel, der bezieht sich bei dem monatlichen Sparen ja pro Kauf. Die restlichen Eingaben beziehen sich ja auf das Jahr.

    • Hallo Danny,
      es freut mich, wenn der Beitrag hilfreich ist. Einen Ausgabeaufschlag mit einarbeiten könnte dann so aussehen:
      Editiert 27.02.2019: Zellenbezüge im nachfolgendem Bild korrigiert.

      Der Ausgabeaufschlag reduziert die monatliche Sparrate in der Formel.

      Frage am Rande: Wieso Ausgabeaufschlag bezahlen? Viele sparpläne bei Robo-Advisors oder auch ETF-Sparpläne bei Online-/Direkt-Banken sind kostenlos in der Ausführung.

      Viele Grüße
      Martin

      • Hallo Martin,

        Vorab vielen Dank für deine tolle Hilfestellung!

        Leider kann die letzte Formel für die Einmalanlage durch die Einbeziehung des Ausgabeaufschlags nun nicht mehr stimmen (=Zeilenverschiebung). Muss dieser Aufschlag dabei auch berücksichtigt werden?

        Danke im Voraus,

        LG Chris

        • Hallo Chris,
          vielen Dank für den Hinweis auf den falschen (jetzt korrigierten) Zellenbezug in meinem Kommentar vom 27.01.2019

          Du hast Recht. Wenn der Ausgabeaufschlag auch auf die Einmalanlage anfällt, was denke ich der Fall sein sollte, könnte die Rechnung wie folgt aussehen:

          Viele Grüße
          Martin

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