ETFs: Do-it-yourself-Portfolio oder Robo-Advisor?

ETFs: Do-it-yourself-Portfolio oder Robo-Advisor?

Für viele Anleger ist die grundsätzliche Entscheidung bereits gefallen: An einer Geldanlage über Wertpapiere führt heute kein Weg mehr vorbei. Angesichts hoher Kosten und versteckter Provisionen beim Bankberater liegt es nahe, sich selbst ein Portfolio aus kostengünstigen ETFs zusammenzustellen.

Wer diesen Gedankengang nachvollzogen hat, hat sich meist auch mit der Vorstellung angefreundet, selbst Verantwortung für seine Anlageentscheidungen zu tragen. Beim Entschluss für ein solches Do-it-yourself-Portfolio ist vielen Anleger daher die Alternative – die Geldanlage über einen Robo-Advisor – gar nicht bewusst. Ein Vergleich zeigt allerdings: Auch für erfahrene Anleger kann ein Robo-Advisor viele Vorteile haben.

Zeitersparnis beim Portfolioaufbau

Gehen wir davon aus, dass ein Anleger über das nötige Wissen verfügt, um seine Ziele im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten und seines persönlichen Risikoprofils zu erreichen. Als nächstes geht es darum, diese Strategie mit der Auswahl konkreter ETFs in einem DIY-Portfolio umzusetzen.

Und jetzt wird es kompliziert: Der Markt ist unübersichtlich. Die Qualität der Produkte unterscheidet sich mitunter stark. Insbesondere die Kostenquote kann erheblichen Einfluss auf den Anlageerfolg haben. Außerdem haben Anleger nicht bei jeder Direktbank oder jedem Broker die volle Auswahl. Das Angebot variiert, und das gilt auch für die teilweise schwer nachvollziehbaren Konditionen. Die Auswahl der Plattform und die zur Verfügung stehenden ETFs sind in vielen Fällen miteinander verbunden. Hier zu einer Entscheidung zu kommen, kostet Zeit und den ein oder anderen sicherlich auch Nerven.

Die Zeit können sich Anleger bei einem Robo-Advisor sparen. Bei growney* etwa beobachten Experten auf wissenschaftlicher Basis kontinuierlich den gesamten Markt und wählen jeweils die besten ETFs in einer Klasse aus. Dabei sind neben Rendite, Abbildungsgenauigkeit, Emittentenqualität und steuerlichen Fragen insbesondere die Fondskosten ein entscheidendes Kriterium. Das Portfolio wird dann nach einem festgelegten Algorithmus zusammengestellt und bei Bedarf angepasst.

Skaleneffekte und einfache Umsetzung bei Sparplänen

Die meisten Anleger wollen jedoch nicht nur vorhandenes Kapital investieren, sondern kontinuierlich Vermögen aufbauen. ETF-Sparpläne stehen auch bei vielen Robo-Advisors im Zentrum des Angebots – kein Wunder, dass die automatisierten Anbieter ihre Vorteile hier voll ausspielen können.

Für DIY-Anleger stellt sich zunächst die Frage: Welche ETFs werden überhaupt als Sparplan angeboten? Für den DIY-Investor kommen nur diese Produkte in Frage, da die hohen Ordergebühren bei kleinen Sparbeträgen in nicht sparplanfähige ETFs die Rendite unverhältnismäßig belasten würden. Die Auswahl ist dabei oft begrenzt, und ob es sich um die besten ETFs ihrer Klasse handelt, steht auf einem anderen Blatt. Dagegen kümmert sich der Robo-Advisor um die Auswahl der besten ETFs und stellt diese dem Anleger zur Verfügung – selbstverständlich auch als Sparplan.

Bei Brokern und Direktbanken sind Anleger zudem an – teilweise ziemlich hohe – Mindestsparraten gebunden. Wer ein breit diversifiziertes Portfolio aufbauen will, und bei sechs bis acht ETFs jeweils mindestens 25 oder 50 Euro ansparen muss, landet schnell bei monatlichen Aufwendungen von mehreren hundert Euro. Bei einem Robo-Advisor können Anleger dagegen mit einer niedrigen monatlichen Sparrate anlegen, die dann auf die verschiedenen ETFs im Portfolio aufgeteilt wird. Bei growney* gibt es daher nur eine symbolische Untergrenze von einem Euro pro Monat. Anleger haben also die volle Flexibilität.

Laufendes Rebalancing und Anpassung

Ist das Portfolio einmal aufgesetzt, ist die Arbeit noch lange nicht getan. Die Wertentwicklung der einzelnen ETFs fällt unterschiedlich aus. Um das anfänglich gewählte Portfolio/Risiko beibehalten zu können, muss durch ein regelmäßiges Rebalancing sichergestellt werden, dass das Portfolio in den angestrebten Risikokorridor zurückgeführt wird. Außerdem gibt es für ETFs, die beim Kauf eine gute Wahl waren, Jahre später oft bessere Alternativen. Manchmal kann es sich lohnen, die Anlagestrategie oder auch nur den ETF-Anbieter bei einem bestimmten Index zu wechseln.

Außerdem sollten sich DIY-Anleger regelmäßig mit dem Angebot ihrer Direktbank auseinandersetzen: Konditionen können immer wieder angepasst werden, und das gilt auch für die ETFs im Angebot. Manche Produkte verfügen nur im Rahmen von wechselnden, zeitlich begrenzten Aktionen über attraktive Konditionen oder fallen später gar ganz aus dem Angebot.

Anleger, die das meiste aus ihrer Anlagestrategie herausholen wollen, müssen sich zwangsläufig und kontinuierlich mit ihrem Portfolio beschäftigen. Weitere Entscheidungen sind zu treffen. Ob das lediglich den Rebalancing-Aufwand, den Austausch einzelner ETFs oder den Wechsel der Direktbank bedeutet, ist natürlich Fallabhängig. Ein guter Robo-Advisor nimmt den Anlegern diese und weitere Aufgaben ab. Growney* beispielsweise bietet stabile Konditionen, ein 24/7 Reporting, automatisches Rebalancing, überprüft ständig das wechselnde Angebot am Markt und bietet den Kunden an, ETFs im Portfolio auszutauschen, wenn sich das für den Anleger lohnt.

Systematik und Transparenz

Zeitersparnis, Auswahl der besten ETFs einer Klasse anhand wissenschaftlicher Kriterien, Skalenvorteile bei Sparplänen – all das sind Vorteile, von denen nicht nur Einsteiger, sondern auch erfahrene Anleger profitieren. Dabei geben Anleger bei einem Robo-Advsior ihre Geldanlage nicht einfach in die Hände eines undurchschaubaren Algorithmus. Im Gegenteil: Ein guter Anbieter macht Anlagestrategie, Portfolioaufbau, anfallende Kosten und die Wertentwicklung über sein Online-Portal vollständig transparent.

Dass Portfolioaufbau und -anpassung auf einer wissenschaftlichen Systematik beruhen, sollten Anleger als Vorteil sehen: Selbst professionelle Investoren haben es mitunter schwer, angesichts des Auf und Ab der Märkte einen kühlen Kopf zu bewahren. Kontrolle geben Anleger bei einem Robo-Advisor trotzdem nicht ab, denn über das Web-Interface kann die Anlagestrategie jederzeit kontrolliert, angepasst, ausgesetzt oder durch Einmalzahlungen ergänzt werden.

Fazit: Robo-Advisors lohnen sich

Die Vorteile liegen auf der Hand – aber lohnt es sich auch finanziell? Diese Frage muss jeder Anleger für sich selbst beantworten, indem er die Servicegebühren mit den Ordergebühren einer Direktbank vergleicht. Bei growney* liegt diese je nach Depotwert bei 0,39 bis 0,99 Prozent pro Jahr. Für die meisten Anleger dürfte sich so noch ein Kostenvorteil ergeben, denn der Robo-Advisor erzielt Skaleneffekte, die er an seine Kunden weitergeben kann.

Wer den Entschluss fasst, seine Geldanlage selbst in die Hand zu nehmen, sollte Robo-Advisor mindestens als Alternative zum selbstgemanagten ETF-Portfolio in Betracht ziehen. Und auch wer eigene Anlageideen verfolgen will, kann sein Kernportfolio einem Robo-Advisor überlassen und dann gezielt ergänzen. So können Anleger ihre Geldanlage optimieren und schützen ihr Vermögen zugleich vor emotionalen Entscheidungen.

Über den Autor des Gastbeitrags

Gerald Klein Gründer und CEO growneyGerald Klein, growney* Gründer und CEO
Als Diplom-Volkswirt kann Gerald Klein auf mehr als 25 Jahre Bankenerfahrung im Kapitalmarktgeschäft zurückblicken. Vor der Gründung von growney hat er 9 Jahre lang das Asset Management Research, sowie den Wertpapierhandel der Berliner Landesbank verantwortet. Dabei war er als Chef eines 85-köpfigen Expertenteams federführend bei der Entwicklung neuer Finanzprodukte. Sein erklärtes Zielt mit growney: die Welt des Anlegens endlich verständlicher, günstiger und renditestärker zu machen.

2 Kommentare zu „ETFs: Do-it-yourself-Portfolio oder Robo-Advisor?

  1. Nun, ja.
    Der Robo-Advisor growney kommt in dem Beitrag recht gut weg.
    Kein Wunder. Er wurde von Growneys Gründer verfasst.

    Das bedeutet natürlich nicht, dass alles obige nur Werbung in eigener Sache ist. Gerald Klein sagt ein paar, auch für mich, recht unangenehme Wahrheiten.
    Nur zu gern würde ich einen großen Strauß verschiedenster ETFs besparen. Leider klappt das aus dem von ihm angesprochenen Grund nicht. So viele 25 Euro pro Sparplan habe ich nun auch nicht monatlich zur Verfügung.

    Und möglicherweise kann ich so einen ETF nicht mal sinnvoll verkaufen, weil die Transaktionskosten im Vergleich zu den wenigen erworbenen Anteilen zu hoch sind.

    Andrerseits fallen die tatsächlichen Kosten etwas höher aus als die erwähnten 1-0,4%. Es kommt noch die TER von 0,3 Prozent drauf.

    Außerdem haben die keine ETC auf Rohstoffe dabei.

    Hätte Growney sie allerdings im Angebot, würde ich es tatsächlich erwägen, einen Sparplan bei ihnen abzuschließen

    • Hallo Markus,
      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Es liegt denke ich in der Natur von Gastbeiträgen, die eigene Sache positiv darzustellen, was ja legitim ist. Wie du erwähntest, sind auch gute allgemeine Argumente (Thema: Strauß verschiedenster ETFs) enthalten.

      Was die Kosten angeht hast du Recht, es kommen noch die TERs der jeweiligen ETFs dazu. Diese kommen allerdings auch bei anderen Anbietern und Direktbanken dazu und in diesem Gastbeitrag werden nur die Servicegebühren im Bezug auf die Ordergebühren einer Direktbank angesprochen, nicht die Gesamtkosten. Einen guten Gesamtkostenüberlick gibt es im Robo-Advisor-Test.

      Was die Rohstoffe angeht, bin ich voll bei dir. Das Portfolio von Growney gefällt mir auch sehr gut. Gäbe es einen Robo-Advisor, bei dem man optional Rohstoffe und oder Immobilien mit auswählen könnte, das wäre ideal. Bis es diesen gibt, werde ich Growney testen und regelmäßig über Newsletter und Beiträge berichten.

      Natürlich werde ich die Veränderungen bei den Robo-Advisors verfolgen und euch auf dem Laufenden halten.

      Viele Grüße
      Martin

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